Zum Inhalt springen
Startseite » OZ | Wismar: Grundstein für Stadion der Zukunft gelegt

OZ | Wismar: Grundstein für Stadion der Zukunft gelegt

Wismar. Neubau für Umkleidekabinen, Sanierung des Sportlerheims mit großem Mehrzweckraum, neuer Kunstrasen und neuer Belag für die Laufbahn, Photovoltaik – der Polizeisportverein stellt sich für die Zukunft auf. In das Wendorfer HW Leasing-Stadion fließen 3,7 Millionen Euro.

Am Freitag, 6. Oktober, wurde der Grundstein für die Millioneninvestition gelegt. Der PSV zählt aktuell 668 Mitglieder. Die Sportanlage wird vom Verein über Erbbaurecht geführt.

Wismarer Stadion soll Ende 2025 in neuem Glanz erstrahlen

„Für uns ist das ein ganz wichtiger Tag. Für uns als Verein und für Schulen, die das Stadion nutzen“, so PSV-Chef Lothar Birzer. Als gutes Omen wurde bei der Grundsteinlegung die Maurerkelle geschwungen. Versenkt wurden Baupläne, eine OZ, Münzen, ein Wimpel und ein Schnapsglas von den Fußballern, ein Staffelstab mit Medaillen von den Leichtathleten sowie Mini-Boxhandschuhe. Der Mehrspartenverein will das Projekt gemeinsam stemmen. Ende 2025 soll das Stadion in neuem Glanz erstrahlen.

Geld von Stadt, Bund, Land und Verein

Der Neubau kostet rund 1,5 Millionen Euro, die Sportflächen werden für 1,2 Millionen Euro saniert, das Vereinsheim für rund 900 000 Euro, Photovoltaik kostet weitere 150 000 Euro.

Der Bund steuert rund 1,7 Millionen Euro bei, der PSV 100 000 Euro, die Hansestadt stellt 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, darunter 345 000 Euro aus dem Solidaritätsfonds des Landes, weil in der Stadt viele Flüchtlinge untergebracht sind und Integrationsarbeit geleistet wird. So auch beim PSV.

Kosten deutlich höher als ursprünglich erwartet

Gegenüber dem ursprünglichen Ansatz sind die Investitionskosten um 1,8 Millionen Euro gestiegen. Die Gründe: zum Teil exorbitante Preiserhöhungen bei den Baumaterialien, höhere Kosten hinsichtlich neuer Auflagen in puncto Klimaschutz, die Spielfläche und die Laufbahn werden nicht saniert, sondern komplett erneuert. Senatorin Heike Bansemer spricht für die Stadt von „gut angelegtem Geld“, weil der Verein viele Mitglieder zähle und viel für den Kinder- und Jugendsport leiste.

Neubau am Stadion nimmt schon Form an

Der Neubau neben dem Parkplatz nimmt schon gut Form an. In wenigen Wochen kann hier Richtfest gefeiert werden. In zwei Gebäudeteilen unter einem gemeinsamen Dach ist Platz für zwei große Kabinen, vier kleinere Kabinen, die sich zusammenlegen lassen, zwei Lagerräume, Toiletten, Duschen und zwei von außen begehbare Toiletten. Für Mai/Juni 2024 ist die Fertigstellung geplant.

Wismars Bundestagsabgeordneter Frank Junge (SPD) freut sich über den Baufortschritt. „Wenn das Stadion fertig ist, werde ich ein paar Runden hier laufen“, kündigt er an. Bevor er zur Maurerkelle greift, dankt er dem PSV für das ehrenamtliche Wirken im Sport. Das Vorhaben sei eine Gemeinschaftsleistung vieler Beteiligter. Er selbst freue sich, dass Geld vom Bund nun in seinen Wahlkreis fließe.

Laufbahn und Kunstrasenplatz verschlissen

Teil zwei des Vorhabens bilden die Sportflächen von Mai bis September 2024. Der Kunstrasenplatz wird in dieser Zeit komplett ausgetauscht, die verschlissene Laufbahn erneuert. Fußball-Abteilungsleiter André Korsch: „Das wird eine Riesenherausforderung.“ Denn die Arbeiten sollen möglichst in der punktspielfreien Zeit durchgeführt werden. Für das Training müssen dennoch Ausweichplätze gefunden werden.

Rissig, wellig und verschlissen: Die Laufbahn im PSV-Stadion wird erneuert.
Rissig, wellig und verschlissen: Die Laufbahn im PSV-Stadion wird erneuert. © Quelle: Heiko Hoffmann

Vereinsheim mit Teeküche, Überdachung und Mehrzweckraum

Im dritten Abschnitt wird das Vereinsheim ab Sommer 2024 saniert. Hier soll dann die Geschäftsstelle, jetzt Rudolf-Breitscheid-Straße 28, ihren Sitz haben. Ein kleiner Anbau dient als Aufenthalts- und Zuschauerraum mit Teeküche und Ausschank, außerdem wird es als Schlechtwettervariante eine Überdachung vor dem Vereinsheim geben.

Die Gaststätte steht dafür vor dem Aus. Der Raum wird in einen großen Mehrzweckraum integriert, den der PSV (Fußball, Leichtathletik, Boxen, Gymnastik, Basketball, Walking, Fußball) für Sport und Geselligkeit nutzen möchte. Lothar Birzer: „So etwas haben wir bisher nicht. Hier soll die Seele des Vereins sein.“

Quelle: OZ, 07.10.2023 | Heiko Hoffmann


Über das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“

Das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) unterstützt Städte und Gemeinden deutschlandweit beim Erhalt ihrer sozialen Infrastruktur. Es wurde erstmals im Jahr 2015 aufgelegt. Bis 2021 hat der Bund insgesamt 1,54 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Rund 900 Projekte wurden für eine Förderung ausgewählt, gut 750 Projekte davon betreffen Sportstätten. Im Fokus stehen das soziale Miteinander und der Klimaschutz.

Gefördert werden investive Maßnahmen – Sanierungen und in Ausnahmefällen auch Ersatzneubauten – mit besonderer regionaler und überregionaler Bedeutung sowie sehr hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel. Die Projekte sind außerdem von beachtlicher Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune. Seit 2022 wird das Programm aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert und mit einem deutlicheren Fokus auf die energetische Sanierung der zu fördernden Einrichtungen fortgeführt.